Diverses:Tipps für Diktatoren: Unterschied zwischen den Versionen

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== Die X Gebote zur perfekten Diktatur ==
 
== Die X Gebote zur perfekten Diktatur ==
 
 
Nach den Standards der Konferenz der Achse des Bösen hat man sich auf folgende Prioritäten geeinigt, die besonders wichtig sind, um ein Land zu beherrschen.
 
Nach den Standards der Konferenz der Achse des Bösen hat man sich auf folgende Prioritäten geeinigt, die besonders wichtig sind, um ein Land zu beherrschen.
  
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=== Lektion 1: Die Machterlangung ===
 
=== Das richtige Land ===
 
=== Das richtige Land ===
  
 
Kein König und kein Fürst sucht sich seine Untertannen selber aus. In modernen Diktaturen ist es anders. Hier kann der Führer, Genosse, Vorsitzender oder Duce selbst wählen, in welchem Land er an die Macht kommt. Eventuell können sich Diktatoren auch austauschen. Die Wahl des Landes ist für jede Diktatur von existenzieller Bedeutung.
 
Kein König und kein Fürst sucht sich seine Untertannen selber aus. In modernen Diktaturen ist es anders. Hier kann der Führer, Genosse, Vorsitzender oder Duce selbst wählen, in welchem Land er an die Macht kommt. Eventuell können sich Diktatoren auch austauschen. Die Wahl des Landes ist für jede Diktatur von existenzieller Bedeutung.
  
Folgende Faktoren sind zu berücksichtigen:
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=== Folgende Faktoren sind zu berücksichtigen ===
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Ein mächtiges, wirtschaftlich, politisch und militärisch starkes Land ist für einen Diktator das Wertvollste. Hitler wäre kaum eine Bedrohung für diese Welt geworden, wenn er im Irak geherrscht hätte. In schwächeren Ländern kommt man wesentlich leichter an die Macht. Doch hat man von solchen weniger Nutzen. Ein Land, in welchem sie die Macht ergreifen wollen, sollte:
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*...niemals direkt neben einer demokratischen Großmacht liegen!
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*...politisch möglichst instabil und von einer willensschwachen, gelähmten und unfähigen Regierung geleitet sein.
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*...schlecht organisierte, ebenfalls unfähige und passive Oppositionsparteien und schwache Gewerkschaften haben.
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*...unbedingt korrupt sein.
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*...international unterschätzt sein.
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*...über eine wütende, aber politisch unwissende und leicht manipulierbare Volksmenge verfügen.
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*...eine wirtschaftlich starke, jedoch unorganisierte, heterogene und umstrittene Elite haben (egal, ob sie nun mithilfe dieser Eliten an die Macht kommen wollen, oder ob sie an die Macht kommen wollen, um diese Eliten zu stürtzen)
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*...von einem Staat regiert sein, welcher in seinen populären Aufgaben weit hinter den Erwartungen der Bevölkerung steht.
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*...von einem Militärputsch bedroht werden, welcher aber durch die hoffnungslose Zerstrittenheit innerhalb des Heeres zum Scheitern verurteilt ist.
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=== Ihre Voraussetzungen, um an die Macht zu kommen ===
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*Erfüllt das Land, in welchem sie an die Macht kommen wollen, die oben genannten Bedingungen? Wenn ja, dann ist eine kombinierte Strategie das Günstigste: Gründen sie eine Partei oder treten sie einer bei, in welcher sie der unumstrittene Führer sind. Sie können aber auch als schlichter Vorsitzender eine Demokratie in ihrer Partei vortäuschen, sofern in dem Land, in welchem sie an die Macht wollen, die Demokratie geschätzt wird. Mit populistischen Versprechungen und aggressiver Kritik an der unpopulären Politik der Regierung gewinnen sie die Massen. Wenn die unbeliebte Sparpolitik der Regierung einen Sinn hat (zb. Schuldenabbau), dann verschweigen sie diesen und verweisen sie stets auf die negativen Folgen dieser Politik, welches die Bevölkerung viel stärker spürt, als irgendwelche abstrakte Zahlen der Staatsfinanzen zu begreifen. Wenn Sie die Massen ganz für Sie gewinnen wollen, dann nennen sie ihre Bewegung einfach "sozialistisch" oder "kommunistisch". Wenn sie auch die Eliten (zb. für die Parteifinanzierung) gewinnen wollen, dann erklären sie sich einfach nur zu einem Antikommunisten und versprechen den Reichen, sie vor der Arbeiterbewegung zu schützen. Um die Arbeiter und die armen Schichten der Bevölkerung gleichzeitig zu gewinnen, versprechen sie ihnen soziale Reformen, die jedoch möglichst nur symbolischen Charakter haben, als dass sie die Armut der Massen wirksam bekämpfen würden. Denn alles andere würde in der Praxis nur Geld kosten. Sie sollten auch über eine physische Machtbasis verfügen. Gründen sie also möglichst straff organisierte und schlagkräftige Privatarmeen. Bauen sie Gewerkschaften auf, um die Wut der Arbeiter gegen ihre Gegner richten zu können und versuchen sie die hohen Posten des Militärs zu unterwandern um widerum möglichst viele ihrer Anhänger in die Armee zu rekrutieren. Wenn ihre Partei an der Regierung ist, versuchen sie sich mit Notstandsgesetzen oder mit einem Ausnahmezustand die Macht zu sichern und begleiten diesen Vorgang durch einen Putsch aus ihren physischen Machtbasen.
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*Erfüllt das Land die oben genannten Bedingungen nicht und ist eine Demokratie, dann versuchen sie eine Krise zu nutzen. Möglicherweise lässt sich eine solche auch selbst inszinieren. Versuchen sie eine möglichst starke politische Partei aufzubauen und verzichten sie auf illegale und allzu offensichtliche physische Machtbasen (bauen Sie dennoch zumindest eine Art "Sicherheitsdienst" auf und tarnen Sie ihre militärische Ausbildungsprogramme durch das Bilden von scheinbar harmlosen Jugendbanden), solange der Staat stabil ist. Haben sie die absolute Mehrheit oder wenn es gelingt, den Staat zu destabilisieren, können sie einen Putsch versuchen.
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*Erfüllt das Land die oben genannten Bedingungen nicht und ist eine Diktatur, dann bauen sie im Untergrund eine Bewegung mit Basen im Ausland auf. Präsentieren sie sich im Ausland als großer Freiheitskämpfer und werben sie um Unterstützung. In ihrem Zielland selbst müssen sie sehr vorsichtig vorgehen und mit Guerillamethoden kämpfen. Versuchen sie vor allem, im Ausland dafür zu sorgen, dass die Diktatur isoliert wird und erhöhen sie in jeder Hinsicht den Druck. Gelingt es, ihr Land zu destabilisieren, können sie mit ihren Guerillaverbänden in die Offensive gehen und die Macht übernehmen.
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=== Lektion 2: Die Machterhaltung ===
  
=== Wie stark ist das Land? ===
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Vor allem in der ersten Phase der Errichtung einer Diktatur muss man sehr vorsichtig sein. Versuchen sie die Bevölkerung durch populäre Maßnahmen und Reformen an sich zu binden. Erfüllt Ihr Land die oben genannten Bedingungen, so sind die Voraussetzungen perfekt und der Spielraum groß, um die Bevölkerung mit relativ wenig Aufwand zufrieden zu stellen. Die Bevölkerung sehnt sich nach politischer Stabilität und das ist ohnehin genau das, was Diktatoren am besten leisten können. Mit diesem Schritt sichern sie sich die Unterstützung aller Schichten auf einmal. Gleichzeitig können sie die Bevölkerung durch den Ausbau der Infrastruktur und mithilfe staatlicher Arbeitsbeschaffungen beeindrucken.
  
Ein mächtiges, wirtschaftlich, politisch und militärisch starkes Land ist für einen Diktator das Wertvollste. Hitler wäre kaum eine Bedrohung für diese Welt geworden, wenn er im Irak geherrscht hätte. In schwächeren Ländern kommt man wesentlich leichter an die Macht. Doch hat man von solchen weniger Nutzen.
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Versuchen sie die Patrioten für sich zu gewinnen und treten sie energisch für nationale Interessen auf. Insbesondere, wenn Sie über ein Entwicklungsland regieren, wird man es ihnen international nicht so übel nehmen, solange sie den Terrorismus nicht unterstützen.

Version vom 12. Januar 2007, 14:01 Uhr

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Während in führeren Zeiten das Herrschen und Beherrscht werden alltäglich war und die Monarchen "von Gottes Gnaden" als selbstverständlich galten, muss der moderne Diktator weitaus mehr zu bieten haben, um seine Macht zu verwirklichen und seine politischen Interessen durchzusetzen.

Einführung

Die Menschen schreien nach Demokratie, demonstrieren für die Zulassung von freien Gewerkschaften und fordern Ihren Rücktritt. Auch international sind Sie geächtet, Ihre Guthaben im Ausland wurden längst gesperrt und kein Land will mit Ihnen Handel betreiben, Kredite geben oder Freundschaft schließen. Vielleicht werden Sie von den übermächtigen Demokratien sogar militärisch bedroht und Ihre Grenzen wurden bereits durch weiträumige Sperren rundum abgeriegelt? Dabei wollen Sie doch nur herrschen und Sie sind auch ein ganz sympathischer Kerl. Also warum sollte Ihnen nicht der Ruhm vergönnt werden, als große Staatsfrau oder Staatsmann in die Geschichte Ihres Landes und der ganzen Welt einzugehen?

Hier erhalten Sie die Hilfe von den erfahrenen, bewährten und wohlgesinnten Stupidedia-Diktatoren, wie Sie als Diktator ganz gelassen und bestens gerüstet in das 21. Jahrhundert eintreten können.

Looser und Versager unter den Diktatoren

Wir wollen Ihnen Mut machen. Doch kommen auch wir nicht umher, Sie mit entmutigenden, ja deprimierenden und erschreckenden Beispielen zu konfrontieren. Immerhin sollen Sie auch erfahren, was Sie auf keinen Fall machen sollten! Hier soll auch über die größten Gefahren des Diktators gewarnt werden.

Hitler

Er nannte sich "Führer", hatte allerdings noch nicht einmal einen Führerschein.

Mussolini

Er lies sich "Duce" nennen, war aber beleidigt, wenn er von seinen Mitarbeitern geduzt wurde.

Ein Ex-Papst

Mit einem winzigen Strück Land irgendwo in Rom, welches keinen einzigen Quadratkilometer groß ist, lies er sich von Mussolini bestechen und arbeitete mit ihm und mit Hitler zusammen. Dass er seinen Vatikan nach dem Krieg nicht sofort wieder verloren hat, ist in der Tat ein Wunder. Vielleicht hätte sich dieser Papst deswegen selber heilig sprechen sollen. Denn so viel an Gottes Segen hat man wahrlich selten!

Jörg der Hai

Seine Diktatur in Kärnten war eine Katastrophe, aber bei seinen Kreditgeschäften sahnte er hervorragend ab.

Die X Gebote zur perfekten Diktatur

Nach den Standards der Konferenz der Achse des Bösen hat man sich auf folgende Prioritäten geeinigt, die besonders wichtig sind, um ein Land zu beherrschen.

Lektion 1: Die Machterlangung

Das richtige Land

Kein König und kein Fürst sucht sich seine Untertannen selber aus. In modernen Diktaturen ist es anders. Hier kann der Führer, Genosse, Vorsitzender oder Duce selbst wählen, in welchem Land er an die Macht kommt. Eventuell können sich Diktatoren auch austauschen. Die Wahl des Landes ist für jede Diktatur von existenzieller Bedeutung.

Folgende Faktoren sind zu berücksichtigen

Ein mächtiges, wirtschaftlich, politisch und militärisch starkes Land ist für einen Diktator das Wertvollste. Hitler wäre kaum eine Bedrohung für diese Welt geworden, wenn er im Irak geherrscht hätte. In schwächeren Ländern kommt man wesentlich leichter an die Macht. Doch hat man von solchen weniger Nutzen. Ein Land, in welchem sie die Macht ergreifen wollen, sollte:

  • ...niemals direkt neben einer demokratischen Großmacht liegen!
  • ...politisch möglichst instabil und von einer willensschwachen, gelähmten und unfähigen Regierung geleitet sein.
  • ...schlecht organisierte, ebenfalls unfähige und passive Oppositionsparteien und schwache Gewerkschaften haben.
  • ...unbedingt korrupt sein.
  • ...international unterschätzt sein.
  • ...über eine wütende, aber politisch unwissende und leicht manipulierbare Volksmenge verfügen.
  • ...eine wirtschaftlich starke, jedoch unorganisierte, heterogene und umstrittene Elite haben (egal, ob sie nun mithilfe dieser Eliten an die Macht kommen wollen, oder ob sie an die Macht kommen wollen, um diese Eliten zu stürtzen)
  • ...von einem Staat regiert sein, welcher in seinen populären Aufgaben weit hinter den Erwartungen der Bevölkerung steht.
  • ...von einem Militärputsch bedroht werden, welcher aber durch die hoffnungslose Zerstrittenheit innerhalb des Heeres zum Scheitern verurteilt ist.

Ihre Voraussetzungen, um an die Macht zu kommen

  • Erfüllt das Land, in welchem sie an die Macht kommen wollen, die oben genannten Bedingungen? Wenn ja, dann ist eine kombinierte Strategie das Günstigste: Gründen sie eine Partei oder treten sie einer bei, in welcher sie der unumstrittene Führer sind. Sie können aber auch als schlichter Vorsitzender eine Demokratie in ihrer Partei vortäuschen, sofern in dem Land, in welchem sie an die Macht wollen, die Demokratie geschätzt wird. Mit populistischen Versprechungen und aggressiver Kritik an der unpopulären Politik der Regierung gewinnen sie die Massen. Wenn die unbeliebte Sparpolitik der Regierung einen Sinn hat (zb. Schuldenabbau), dann verschweigen sie diesen und verweisen sie stets auf die negativen Folgen dieser Politik, welches die Bevölkerung viel stärker spürt, als irgendwelche abstrakte Zahlen der Staatsfinanzen zu begreifen. Wenn Sie die Massen ganz für Sie gewinnen wollen, dann nennen sie ihre Bewegung einfach "sozialistisch" oder "kommunistisch". Wenn sie auch die Eliten (zb. für die Parteifinanzierung) gewinnen wollen, dann erklären sie sich einfach nur zu einem Antikommunisten und versprechen den Reichen, sie vor der Arbeiterbewegung zu schützen. Um die Arbeiter und die armen Schichten der Bevölkerung gleichzeitig zu gewinnen, versprechen sie ihnen soziale Reformen, die jedoch möglichst nur symbolischen Charakter haben, als dass sie die Armut der Massen wirksam bekämpfen würden. Denn alles andere würde in der Praxis nur Geld kosten. Sie sollten auch über eine physische Machtbasis verfügen. Gründen sie also möglichst straff organisierte und schlagkräftige Privatarmeen. Bauen sie Gewerkschaften auf, um die Wut der Arbeiter gegen ihre Gegner richten zu können und versuchen sie die hohen Posten des Militärs zu unterwandern um widerum möglichst viele ihrer Anhänger in die Armee zu rekrutieren. Wenn ihre Partei an der Regierung ist, versuchen sie sich mit Notstandsgesetzen oder mit einem Ausnahmezustand die Macht zu sichern und begleiten diesen Vorgang durch einen Putsch aus ihren physischen Machtbasen.
  • Erfüllt das Land die oben genannten Bedingungen nicht und ist eine Demokratie, dann versuchen sie eine Krise zu nutzen. Möglicherweise lässt sich eine solche auch selbst inszinieren. Versuchen sie eine möglichst starke politische Partei aufzubauen und verzichten sie auf illegale und allzu offensichtliche physische Machtbasen (bauen Sie dennoch zumindest eine Art "Sicherheitsdienst" auf und tarnen Sie ihre militärische Ausbildungsprogramme durch das Bilden von scheinbar harmlosen Jugendbanden), solange der Staat stabil ist. Haben sie die absolute Mehrheit oder wenn es gelingt, den Staat zu destabilisieren, können sie einen Putsch versuchen.
  • Erfüllt das Land die oben genannten Bedingungen nicht und ist eine Diktatur, dann bauen sie im Untergrund eine Bewegung mit Basen im Ausland auf. Präsentieren sie sich im Ausland als großer Freiheitskämpfer und werben sie um Unterstützung. In ihrem Zielland selbst müssen sie sehr vorsichtig vorgehen und mit Guerillamethoden kämpfen. Versuchen sie vor allem, im Ausland dafür zu sorgen, dass die Diktatur isoliert wird und erhöhen sie in jeder Hinsicht den Druck. Gelingt es, ihr Land zu destabilisieren, können sie mit ihren Guerillaverbänden in die Offensive gehen und die Macht übernehmen.

Lektion 2: Die Machterhaltung

Vor allem in der ersten Phase der Errichtung einer Diktatur muss man sehr vorsichtig sein. Versuchen sie die Bevölkerung durch populäre Maßnahmen und Reformen an sich zu binden. Erfüllt Ihr Land die oben genannten Bedingungen, so sind die Voraussetzungen perfekt und der Spielraum groß, um die Bevölkerung mit relativ wenig Aufwand zufrieden zu stellen. Die Bevölkerung sehnt sich nach politischer Stabilität und das ist ohnehin genau das, was Diktatoren am besten leisten können. Mit diesem Schritt sichern sie sich die Unterstützung aller Schichten auf einmal. Gleichzeitig können sie die Bevölkerung durch den Ausbau der Infrastruktur und mithilfe staatlicher Arbeitsbeschaffungen beeindrucken.

Versuchen sie die Patrioten für sich zu gewinnen und treten sie energisch für nationale Interessen auf. Insbesondere, wenn Sie über ein Entwicklungsland regieren, wird man es ihnen international nicht so übel nehmen, solange sie den Terrorismus nicht unterstützen.


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