Die Entstehung der Buchstaben
Die Entstehung der Buchstaben
Unsere Buchstabenwelt ist vielfältig, exotisch und den meisten Menschen leider völlig unbekannt. Nach den Jahren der Unwissenheit ist es
Buchstaben Forschern nun gelungen, die Entstehung der Buchstaben nachzuvollziehen. Dabei wurde Erstaunliches zu Tage gebracht.
Alles begann mit den kleinen Ts. Den sogenannten Urbuchstaben (kurz: UBS). Diese tummelten sich fröhlich in einer Art homogenen
Buchstabensuppe, bis die ersten auf die Idee kamen sich fortzupflanzen. Es kam nun wie es kommen mussten und nach den ersten 300
Generationen entstanden die ersten Mutationen und Fehlbildungen. Dies war die Geburtsstunde der kleinen Ls und der großen is.
Gleichzeitig wurde jedoch das dunkle Zeitalter der Buchstaben eingeleitet, denn die kleinen Ts duldeten keine anderen Buchstaben neben
sich. Sie unterjochten die kleinen Ls und großen is und hielten sie unter unbuchstäblichen Zuständen als ihre Sklaven. Was folgte war
unvermeidlich: Ein mutiges großes i wagte den Aufstand. Daraus resultierten 42 Jahre erbitterter Krieg.
Dieser Krieg hinterließ Spuren auf beiden Seiten. Zum einen wurden etliche Buchstaben bei den Kämpfen entstellt und verkrüppelt (wir
kennen diese heute als kleines R, N, S, ...), zum anderen erkannten die kleinen Ts, dass ihre Vormachtstellung nur eine Illusion war.
Damit begann das goldene Zeitalter der Buchstaben. Sie lebten nun miteinander und entwickelten eine blühende Kultur.
Einige Buchstaben ließen es sich jedoch zu gut gehen und wurden ganz einfach fett (natürlich reden wir hier von großen d, o, b,...).
Der überflüssige Reichtum der Buchstaben ließ sie nach und nach immer fauler werden. So machten sich die Alterserscheinungen sehr deutlich
bemerkbar. Alte kleine Ns zum Beispiel, die nicht mehr alleine laufen können, müssen mit Gehhilfen versorgt werden (so wurden die kleinen
Ms und Ws etc geboren).
Unter den jungen Buchstaben herrschte eine große Angst vor dem Altwerden und so entschlossen sich einige nicht alleine ihrem Schicksal
entgegentreten zu müssen. Sie waren von nun an nur noch zu zweit oder dritt unterwegs und ließen keine Sekunde mehr voneinander ab. So
entstanden die großen as, hs, ms, ws, es. Damit wäre auch schon die natürliche Entstehung der Buchstaben abgeschlossen.
Vor gar nicht all zu langer Zeit jedoch geschah das Undenkbare. Ein Reaktorfehler unter einer großen Buchstabensuppenschüssel ließ die
Suppe ordentlich verkochen. Die Folgen waren erschreckend: Völlig entstellte Buchstaben retteten sich gerade noch so aus der Todesfalle
und müssen sich von nun an als Ys oder Zs abgeben.
Wir sind einen weiten Weg von der Ursuppe mit den kleinen Ts bis hin zu den verkochten Ys und Z gekommen. Der Lauf der Geschichte hat uns
jedoch gezeigt, der Prozess der Entstehung der Buchstaben wird niemals erliegen und wir können gespannt sein, welche exotischen neuen
Buchstaben uns in Zukunft erwarten werden.