Das Vierte

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Die Entstehung des „Vierten“

Nach dem ersten Programm kam auch rasch das zweite, alle guten Dinge sind drei, und die zahlreichen Dritten folgten sogleich. Die Welt war in Ordnung, alle guckten die öffentlich rechtlichen Kanäle, die meisten ARD, die anderen ZDF und diejenigen, die ARD und ZDF nicht empfingen, den Rundfunksender in ihrer Nähe. Natürlich hießen diese Sender mal anders, aber außer der Namensänderungen hat sich nicht viel geändert. Wie es halt so ist im Leben, gibt es immer Neider. Diese Neider trugen nicht nur den Namen „Neider“ an ihrem Briefkasten, sie waren auch neidisch. Diese Neider suchten sich ein Team aus Leiendarstellern, Kameraleuten, Moderatoren usw. und gründeten das Privatfernsehen. Sie nannten sich NPD. Neues Privatfernsehen Deutschland. Sie produzierten Qualitätsfernsehen, an das heute nur noch nachmittägliche Gerichtsshows heranreichen. Ihr Erfolg war so groß, dass noch mehr neidische „Neider“ etwas derartiges produzieren wollten. In dieser Zeit entstanden Fernsehsender wie Ranzige Tussen Lallen (II) (RTL, RTL II), VOlXverdummung (VOX), Kaum Angezogene Blöde Elefantöse Labertaschen (Kabel 1), Nur Ein Unterbelichteter Neunlivezuschauer Lebt Im Verzockten Einkaufstütenhaus (9Live), Q(Kuh) Vertickt C.I.A.Besuche (QVC), Homosexuelle Seitensprünge Einzukaufen (HSE 24) und natürlich Die Asozialen Spielfilme Vermindern Intelligenzquotienten, Einige Reden Total Eigenartig (Das Vierte).

Der Erfolg

Der Erfolg des Vierten steht außer frage, fast ein Zuschauer zappt täglich (und nächtlich) für zirka zwei Sekunden vorbei, die Einschaltquoten bewegen sich um sagenhaft unglaubliche 0,000001 %, laut „das Vierte“-Chef P. Enner, der auch den Spruch „WIR LIEBEN HOLLYWOOD! (und sehen es am liebsten selbst auf Video, DVD oder auf anderen Sendern)“ geprägt hat, hätte es eines Nachts zwischen Werbung für den Swiffel Sweeper (blöder Lappen) und Werbung für das Secret Spring (Sicherer Frühling) Kissen sogar einmal eine Einschaltquote von 0,000002 % gegeben.

Herr P. Enner, nebenberuflich Zuhälter... ähhh... im Vergnügungsbusiness tätig, erklärt das so: „Neben unserer Stammzuschauerschaft von einem Zuschauer, einem siebenundneunzigjährigen Rentner, der am Montag vor fünf Jahren gestorben ist, infolge eines Herzinfarkts, der durch Langeweile bei einem „Das Vierte“-Film ausgelöst wurde und dessen Fernseher seitdem auf „das Vierte“ eingeschaltet ist, gesellte sich zu den Zuschauern kurzzeitig einer unserer Mitarbeiter, der beim Suchen nach sinnvollem Bildungsfernsehen aus Versehen bei unserem Sender stehen geblieben ist. Seine Fernbedienungsbatterie war kaputt gegangen, sodass er zum Fernseher laufen musste, um umzuschalten. Dafür benötigte er eine halbe Minute.“