Das Supertalent

Aus Stupidedia, der sinnfreien Enzyklopädie!
Wechseln zu: Navigation, Suche
Locked.svg Dieser Artikel ist in Arbeit • Letzte Bearbeitung: 14.12.2009

Hier nehmen ali-kr und Radieschen Änderungen vor. Falls Du etwas dazu beitragen willst, melde Dich bitte in der ersten Autorendiskussion, in der zweiten Autorendiskussion oder in der Seitendiskussion.

Nimm keine eigenmächtigen Änderungen vor, bis dieser Baustein von den Autoren entfernt wurde.

Tools.svg
The Show must go on!

Das Supertalent ist eine Reality-Show, in der es darum geht, eine besondere Person mit einem schweren Schicksal zu finden.

Worum geht es eigentlich?

Man fragt sich, was genau „Supertalent“ zum Sendungsgegenstand hat, gibt es doch viele prominente Beispiele, deren Titel eher ablenken, gar konträr zu dem stehen, was sie marktschreierisch zu versprechen drohen.

Eines der prominentesten Beispiele ist „Wetten dass…?“, wo es ja gerade am wenigsten um irgendwelche Wetten geht: so sind diese vom einstigen Rahmenprogramm mittlerweile in Nischen heiterer Bedeutungslosigkeit gequetscht worden und haben nur noch eine Alibifunktion, während der Focus auf Smalltalk mit ehemaligen Supertalenten mit dünner Moderation und blondem Maskottchen, eingebettet in Life-Acts, liegt.

So zeigt eine genauere Betrachtung der ehemaligen Gewinner und des neuen Erfolgs-Flagschiffs mit geringem Tiefgang schlechthin, dass es hier nicht etwa auf eine geballte Ladung der seltenen Ware „Begabung“ geht, sondern allein um sensationelle Bemitleidenswürdigkeit, Trauerbegleitung und Verständnis heischender Tränenproduktion - idealerweise als Rudelverhalten - geht.

Von daher greift man gern auf das TV-erprobte Duo „Kind und Tier“ zurück, nicht ohne mit raffinierten psychologischen Tricks wie der beiläufigen zehnminütigen Erwähnung im Trailer auf eine Behinderung, asoziale Verhältnisse, Arbeitslosigkeit des Kandidaten oder alles zusammen hinzuweisen.

Der Ex-Gewinner

So gewann den ersten bzw. letzten Wettbewerb auch ein nach einem Unfall schwer gehbehinderter verhaltensgestörter arbeitsloser, erbärmlich Mundharmonika spielender Endvierziger, dessen Talentlosigkeit sogar den sonst so harten Dieter Bohlen zu Tränen rührte. RTL wusste jedoch bereits im Vorfeld, dass außer singenden Sägen und geblasenen Kämmen nichts mehr die Weinseligkeit, die Spontaner-Selbstmord-Quote und die vorweihnachtliche Spendenpromiskuität fördert als eine Mundharmonika und dahinterstehende arme Schweine. Da sich für die ersten beiden Instrumente kein Proband fand, stand das Votum vor dem Finale fest und der Plattenvertrag wurde unterzeichnet.

Selbst ein an kreisrundem Haarausfall leidender scheinselbständiger Kugelfetischist konnte nichts mehr gegen dessen Handicaps ausrichten und wurde auf den zweiten Platz verwiesen und das obwohl er als bekennender "Kontaktperversionist" bereits seit seiner Pubertät in überfüllten Strassenbahnen auf Tuchfühlung ging und die Auftritte damals schon ausgiebig mit kleinen metallischen Kugeln probte, die er seiner Schwester unhygienisch stahl. Kein Psychiater hatte ihm je helfen können.

Dritter wurde ein tanzender Floh, der seit seiner Geburt seine Zurückgebliebenheit mit spastischen Bewegungen auszugleichen versuchte. Damit er durch die strenge Eingangskontrolle des Senders kam, wurde er von einem altruistischen Ehepaar adoptiert, frisiert und in sogenannte "geile Klamotten" gesteckt, um menschenähnlich zu wirken. Als er sich als sechsbeiniges Etwas geoutet hatte, war es zu spät, ihn herauszuschmeissen. Immerhin fanden die Zuschauer es lustiger, so etwas auf der Bühne zucken zu sehen, als es am eigenen Hals hängen zu haben.

Zukünftige Kandidaten

Ein Signal für die Unterhaltungs- und Pelzindustrie!

Die nächste Gewinnerin

Roswitha K. aus P., ein deutsches Waisenkind aus Rumänien, bläst nicht nur herzzerreißend auf dem Kamm, nein, sie hat auch Leukämie und braucht eine Knochenmarkspende von ihrer verschollenen Zwillingsschwester Hannelore. Im Vorfinale wird sie ihre Schwester nach 25 Jahren zum ersten Mal wiedersehen und schon im Finale geheilt dem lieben Gott ein Ave Maria auf dem Kamm blasen können! Roswitha & Hannelore werden nach Roswithas Sieg als Duo mit Kammblasen und Waschbrett-Percussion beim Fest der Volkmusik Karriere machen.

Der Fuchsdompteur

Der zweite Platz wird an den Fuchsdompteur aus Wanne-Eickel gehen, der seine Anstellung, seine genitale Gesundheit und damit auch seine Partnerin wegen seiner Leidenschaft, Füchse zu domptieren, verloren hatte.

Der mittlerweile 65jährige Hobbyjäger führt auf bizarre Art und Weise nicht nur das Meisterstück dar, zwei vor kurzem angefahrene Füchse, die bisher eben nur an Autos gewöhnt waren, trotz ihrer Ungeselligkeit in einer Nummer zu vereinen. Überdies werden sich beide Tiere PARALLEL zerfleischen und ihre Körper fachgerecht zur Weiterverarbeitung in der Pelzindustrie vorbereiten.

Pussy – das niederbayrische Humpelstielchen

Katze 1bein.gif

Für den vierten Platz ist das gerade der Säuglingsmilch entwöhnte Katzenkind „Pussy“ vorgesehen. Sie war seit ihrer Geburt ein Problemkätzchen, da es von ihrer Mutter nicht angenommen worden war und in letzter Sekunde vor ihr gerettet werden musste. Dann stellte sich heraus, dass es unter einer Milch- und Eiweißallergie litt und mit teurer Spezialmilch ernährt werden musste.

In der kurzen Zeit seines Lebens wurde eine auffällige metaphysische Beziehung zwischen Menschenglück und Katzenpech festgestellt. In der „Adoptivfamilie“, auf deren Hof es lebt, gilt es daher als „Glückbringerchen“, so es immer einen besonderen Glücksfall zu bejubeln gibt, wenn das Kätzchen gerade wieder einmal Pech hatte. Als es von drei Pitbulls – nacheinander – angegriffen worden war, konnte die Großmutter von einem metastasierenden Lebertumor geheilt werden, der Vater gewann 5 Richtige plus Zusatzzahl im Westlotto und der Stiefsohn die lange ersehnte Freundin.

Die Betreuerin in Form der kleinen Annika wurde von einem bekannten Sender des öffentlichen Rechts mit einer spektakulären Wette abgewiesen, nach der das Kätzchen einbeinig auf einem in 100 Meter angebrachten Seil balancierend einem auf dem Boden befindlichen, fest installierten Pitbull zwischen die Augen kacken kann. Fällt das Kätzchen runter, ist die Wette zwar verloren, aber RTL hat viel Sendezeit mit Background-Nachrichten über die kranke Oma, den verhurten und versoffenen Lottogewinn des Familienvaters und die psychiatrische Behandlung der Zoopädophilie des Stiefsohns gewonnen und vielleicht auch im Lotto.

Die Jury

Bohlen als das bärbeißige Aushängeschild verkörpert geistige Armut aber die ehrliche und offene Kaltherzigkeit eines Hafennuttenschinders, gepaart mit einem guten Schuß Erfolgslosigkeit eines heutigen Pop-Dinos, nicht wegen der Raubkopien, sondern weil seine Werke heutzutage niemand mehr freiwillig hört.

Van der Vaart ist nicht nur als innenarchitektonisch raffiniertes Entree zwischen zwei dominierenden männlichen Säulen oder als wohltuendes Pendant Darnells Feminität zu verstehen, sondern stellt auch den Typus "ambivalenter Moderatoren-Mischtyp ohne aktuelle Anstellung" dar. So verkörpert sie einerseits eine strahlende Schönheit im Kontrast zu ihrer Krebserkrankung und einen raschen Aufstieg im Moderatoren-Business, weil ihr außer der Erotikbranche nichts anderes übrigblieb, um trotz Talentfreiheit prominent zu werden.

Bruce Darnell ist eine Hommage an all die Menschen im Publikum, die genauso wie er Probleme haben, einfache Sachverhalte in Worte zu fassen So ist er nicht nur Eyecatcher, sondern buhlt auch unverhohlen um die Sympathie des Zuschauers, wenngleich er auch manchmal mit ungelenken Bewegungen nachhelfen muß. Er ersetzt mit der Kraft seiner Tränendrüsen und dem großen Herzen eines ausgemergelten Catwalkläufers gleich die ersten fünf Reihnen eines Emo-Konzertes und läßt den aufmerksamen Zuschauer sich immer und immer wieder die Frage stellen: "Spricht er noch oder weint er schon?" - wenn dieser nicht selber kritiklos heult. Darnell kann eben alles zwar nicht in Worte, aber in Tränen fassen.

Drei Juroren, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, geben ihre mehr oder weniger amüsanten Urteile zu den Darbietungen ab. Von redaktioneller Seite wird darauf geachtet, dass für jeden Juror speziell ausgewählte Supertalent-Aspiranten zum Einsatz kommen. Für Dieter Bohlen südländisch wirkende Tussen und 12-Jährige Mädchen, die singen wie Whitney Houston, für Bruce Darnell der Männer-Striptease und für Sylvie van der Vaart die dressierten Kleinstkinder ohne jede erkennbare Begabung.


Linktipps: Faditiva und 3DPresso