Stupidedia:Adventskalender 2014/5

Vum Waysen Kinde, das zu Rheynbach zugegen sey daselbst gewesen

Vor laengsten Zeyten, da ward eynmal zu Rheynbach die Kunde gesprochen, vun eynem Kindleyn das darselbst zur Heyligen Zeyt im Froesteln der schneebedeckten Strasze sasz und um seyn kaerglich Brod sich zur Betteley verdingte.

Es ward auf das traurigste dem armen Kindleyn nun keyn Vater und keyne Mutter zur Seyte gewesen. Zum gaenzigen Kummer es ward, dasz dem Kinde die Elterey verstarb, als die verderbliche Pestillenz die Lande heymgesucht.

Dem Kinde ward, der kalten Strasze zugegen, so erbitterlich kalt, auf dasz ihm die Traenen gefroren, wie sie zum Boden entgegen strebten. Und als da eyne Traene an Groesze unuebertrofflich ward, da blitzte darin fur den momente das Antlitz des Heyligen Geystes. Und der Heylige Geyst wandte seyn Stymm dem Kinde zu und sprach zu ihm, dasz es ihm der baldigst besser erguenge. Da verstummte der Heylige Geyst zur Stille.

Und als dieses so geschehen sey, da sah eyn reycher Mann das erbaermliche Geschoepf und fasste sich eyn Hertzen. Der reyche Mann entnahm der Rocktasche eynen gueldenen Taler und trat zu dem Kinde heran. Doch als der reyche Manne dem Kinde das Wort entgegenwandte, da war das Kinde erfroren. Denn der Heylige Geyst hatte seyne Seele mitgenommen.

~ Ende ~

Euch allen schoene Weyhnachten!