Euphemismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Euphemismus''' ([[Situs vi late in isset avernet|latinisierte Form]] von irgendeinem [[Gyros|griechischen Wort]] und irgendeinem [[Tzatziki|anderen griechischen Wort]]) ist eine [[Stoiber-Rhetorik|rhetorische Figur]], die das [[Gefasel|sprachliche Herummanövrieren]] um [[Unwort|böse Wörter]] bezeichnet (bzw. das Ersetzen dieser durch andere [[10 Blähwörter des 201. Jahrzehnts|Begriffe, die zwar weniger aussagen]], aber dafür viel [[VIVA|schöner, bunter und knuddeliger klingen]]). Je nach [[Oettinger-Englisch|Sprachgebrauch]] werden Euphemismen auch [[Plastische Chirurgie|'''Beschönigung''']], [[Burka|'''Verhüllwort''']], '''[[FSK|Freiwillige Selbstzensur]]''' oder '''[[Propaganda]]''' genannt.
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Der '''Euphemismus''' ([[Situs vi late in isset avernet|latinisierte Form]] von irgendeinem [[Griechenlandhilfe|griechischen Wort]] und irgendeinem [[Aristotalblödeles|anderen griechischen Wort]]) ist eine [[Stoiber-Rhetorik|rhetorische Figur]], die das [[Gefasel|sprachliche Herummanövrieren]] um [[Unwort|böse Wörter]] bezeichnet (bzw. das Ersetzen dieser durch andere [[10 Blähwörter des 201. Jahrzehnts|Begriffe, die zwar weniger aussagen]], aber dafür viel [[VIVA|schöner, bunter und knuddeliger klingen]]). Je nach [[Oettinger-Englisch|Sprachgebrauch]] werden Euphemismen auch [[Plastische Chirurgie|'''Beschönigung''']], [[Burka|'''Verhüllwort''']], '''[[FSK|Freiwillige Selbstzensur]]''' oder '''[[Propaganda]]''' genannt.
 
<br />Das [[Seemann|semantische]] Gegenstück zum Euphemismus ist der [[Dissmaster|''Dysphemimus'']], dessen Zweck es ist, [[Thilo Sarrazin|das von ihm Bezeichnete abzuwerten]].
 
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Als man damit begann, die bislang nur hobbymäßig praktizierte Selbst- und Fremdverarschung professionell zu betreiben, wurde der Euphemismus zum [[Darth Vader|stolzen Vater]] der [[Politische Korrektheit|Politischen Korrektheit]]. Die quälende Gewissheit, nur in Begriffen sprechen zu können, die irgendetwas aussagen (und damit peinlicherweise deutlich machten, dass man dies selbst ''nicht'' konnte), [[Politiker-Warnhinweise|zwang Politiker]], [[Moderator]]en und sonstige [[Laberlachs|Vielredner]] dazu, eine Sprache zu entwickeln, die es ermöglichte, selbst [[Weil Baum|einfachste Sachverhalte]] in nicht weniger als [[Edmund Stoiber|10 Minuten]] zu schildern. <br />So wurde zunächst der [[MPP|Schwarze]] umdeklariert zum ''Maximalpigmentierten Mitbürger afrikanischer Herkunft'', der [[Jude]] ([[Das wird man doch wohl noch sagen dürfen|was man ja sowieso nicht sagen darf]], wegen [[Autobahn]] oder so) mauserte sich zum ''Vorhautmäßig Benachteiligten'' und aus dem [[Nazigationssystem|guten alten Nazi]] wurde der [[Holger Apfel|''geistig geringerbefähigte Mitmensch nationalsozialistischer Gesinnung'']].
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=== Anglizismen ===
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Einige Menschen haben enormen Spaß daran, unverständliches [[1984|Neusprech]] von sich zu geben, weswegen dies auch auf Sprachbereiche ausgedehnt wird, die eigentlich überhaupt keine Zensur nötig hätten. Eine beliebte Vorgehensweise dabei ist, wirtschaftliche Fachwörterbücher durchzublättern und wahllos Begriffe durch [[Anglizismen]] zu ersetzen. Obwohl diese Methode gewisse Risiken birgt (mit ''Chief Execution Officer'' schießt sich der frischgebackene "[[Hinrichtung|Chef-Exekutionsoffizier]]" eher selbst ins Bein), kann sie dennoch auf eine gewisse Tradition zurückblicken.
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== Die schönsten Euphemismen ==
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[[Datei:Pruegelnazi.jpg|thumb|200px|Nicht tot, nur "''sanft <s>erschlagen</s> entschlafen.''"]]
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*''[[Kollateralschaden]]'' - Zeigt an, dass beim [[Libanonkrieg 2006|Angriff auf den fiesen Feind]] versehentlich auch ein paar Zivilisten mit weggesprengt wurden; praktischerweise vermeidet der Begriff unappetitliche Konnotationen mit [[Zermetzeln|durch die Gegend fliegenden Körperteilen]].
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*''Entsorgungspark'' - [[Müllhalde]]; [[Ein Spaß für die ganze Familie|die Familie, die am Sonntag einen Spaziergang in den Entsorgungspark]] macht, um die Ratten zu füttern, ist allerdings noch ein Wunschtraum von [[Albert Speer|visionären Planern]]. Spätestens mit der Fertigstellung des Spiels ''Entsorgungspark-Tycoon'' soll sich das aber ändern.
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*''Vollschlank'' - [[Fett]]; verstehe, wer will.
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*''Sozial schwach'' - siehe [[Fetter, arbeitsloser Typ, der verschwitzt und mit zuckenden Augenlidern herumläuft|hier]].
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*''Kernkraft'' - [[Fast das Gleiche, nur anders|Das Gleiche]] wie Atomkraft, nur nicht so gefährlich.
  
  
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[[Kategorie:Redewendung]]
 
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Version vom 20. August 2012, 15:01 Uhr

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Kräftig gebaut; nur ein Beispiel von vielen.

Der Euphemismus (latinisierte Form von irgendeinem griechischen Wort und irgendeinem anderen griechischen Wort) ist eine rhetorische Figur, die das sprachliche Herummanövrieren um böse Wörter bezeichnet (bzw. das Ersetzen dieser durch andere Begriffe, die zwar weniger aussagen, aber dafür viel schöner, bunter und knuddeliger klingen). Je nach Sprachgebrauch werden Euphemismen auch Beschönigung, Verhüllwort, Freiwillige Selbstzensur oder Propaganda genannt.
Das semantische Gegenstück zum Euphemismus ist der Dysphemimus, dessen Zweck es ist, das von ihm Bezeichnete abzuwerten.

Sprachgebrauch

Euphemismen werden häufig gebraucht, um tabuisierte Inhalte zu vertuschen bzw. zu umschreiben, sodass man nicht in die Verlegenheit kommt, sich mit diesen ernsthaft auseinandersetzen zu müssen.

Ausscheidungen

Diverse Leute sprechen sich einen offeneren Umgang mit den Begriffen für Ausscheidungen aus.

Seit der Mensch sich der Tatsache bewusst ist, dass das, was reinkommt, auch wieder rausmuss (was übrigens ebenfalls ein Euphemismus ist), existieren für ebendiesen Vorgang unzählige schamhafte Pseudo-Synonyme, welche die eigentlich ausgeführte Aktion verschleiern sollen. Wenngleich das frühsteinzeitliche "Grunzhmpfga-bonga" hierfür noch wenig repräsentativ ist, entstanden mit der Verbreitung der Sprache bereits die ersten Ausdrücke wie "der Ruf der Natur", "mal groß müssen" (analog zu "mal klein müssen") oder das noch unpräzisere "mal austreten".
Auch der Ort des Geschehens unterlag im Laufe der Jahrhunderte einer starken Euphemisierung: So kam zunächst das Wort Toilette auf, welches, im damals als vornehm geltenden française gehalten, die unangenehme und buchstäblich beschissene Thematik des bezeichneten Objekts relativieren sollte.
Da sich jedoch während des Kaiserreichs allmählich die Ansicht verbreitete, dass der amphibienkonsumierende Erbfeind so etwas wie "la toilette" überhaupt nicht besaß, sondern sich ungerührt an Ort und Stelle erleichterte, musste einen andere Bezeichnung her: Der Donnerbalken enststand, vermutlich benannt nach dem Geräusch, das man bei der Benutzung verursachte, wenn man falsch gegessen hatte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen schließlich noch nichtssagendere Ausdrücke wie 00 oder WC (nicht zu verwechseln mit WTC) auf und trieben die Wortverwirrung um die Bedürfnisanstalt endgültig auf die Spitze. Mittlerweile ist die sprachliche Vernebelung derart weit fortgeschritten, dass sämtliche nicht euphemisierenden Worte wie das präzise und grundehrliche Scheißhaus als Dysphemismen gelten.

Körper und Sexualität

Ebenfalls beliebt sind Euphemismen in der faszinierenden Welt der südlicher gelegenen Körperöffnungen (sowie teilweise auch der Regionen, die ebendiese umgeben). Während sich noch so manch superreligiöse Knallcharge weigert, deren Existenz überhaupt anzuerkennen, ist das resignierende Eingeständnis, dass derartige Körperteile nunmal zum Leben dazugehören (bzw. zur Entstehung von diesem), zumindest ein Schritt in die richtige Richtung - da hört es dann allerdings auch wieder auf.
Bei der Bezeichnung von primären Geschlechtsorganen vor die Wahl zwischen hochtrabenden Medizin-Fachwörtern und vulgärer Sprachvergewaltigung Marke Unterschicht gestellt, rettet man sich zumeist auf die Notlösung, betont vage von "dem da unten" zu sprechen; jedoch hat die Popularität der Verbindung von "da unten" mit Sexualität seit dem Bekanntwerden einiger unrühmlicher Vorfälle in Österreich stark nachgelassen.


Po von den Teletubbies: Die These, die Sendung sei für den Arsch, ist zwar nicht neu, hält sich aber hartnäckig.

Auch das rückseitige Ende (Der Arsch, um dem Rumgeeuphemisme zumindest etwas entgegenzuwirken), wird von der Begriffsjongliererei nicht verschont (auch wenn es in diesem Fall zumindest teilweise verständlich ist, da man beim versehentlichen Rollen des Rs in Arrrsch schnell mal etwas korsarischer wirkt, als man eigentlich ist). Gängige Bezeichnungen sind Gesäß (wobei hier die Verwechslungsgefahr mit einem besoffen ausgesprochenen Gesetz besteht), Hintern (auch dies kann etwa mit einem besoffenen "I gema kuaz hintern Baum!" verwechselt werden) sowie Popo (der bislang aggressivste Angriff der Euphemistiker in dem Versuch, die Alltagssprache endgültig auf Kindergartenniveau festzunageln).
Nicht zuletzt der Vorgang des Kinderzeugens ist in erheblichem Maß von der Euphemisierung betroffen: Der Koitus (natürlich mit dem Schwanzus Longus), der Beischlaf (ein Begriff der, ebenso wie "Miteinander schlafen", die Vermutung nahelegt, von Personen geprägt zu sein, die im Bett einige Defizite aufweisen), sie alle bezeichnen den gleichen Sachverhalt wie der wohl geschwollenste Euphemismus dafür, nämlich den der Kopulation - welcher allen Ernstes den Anspruch erhebt, in der Umgangssprache verwendbar zu sein. Im Einflussbereich dieses Begriffes, wo sich die Vernunft längst aus dem Staub gemacht hat, bleibt lediglich die Hoffnung, dass die Kopulation auch weiterhin das Letzte Mittel der Radikalen Euphemisatoren bleibt - und man auch in Zukunft nicht Gefahr läuft, beim Passieren des Hauptschulhofs "Ey Alter, isch hab mit deine Mutter kopuliert!" hinterhergeworfen zu bekommen.

Politische Korrektheit

Als man damit begann, die bislang nur hobbymäßig praktizierte Selbst- und Fremdverarschung professionell zu betreiben, wurde der Euphemismus zum stolzen Vater der Politischen Korrektheit. Die quälende Gewissheit, nur in Begriffen sprechen zu können, die irgendetwas aussagen (und damit peinlicherweise deutlich machten, dass man dies selbst nicht konnte), zwang Politiker, Moderatoren und sonstige Vielredner dazu, eine Sprache zu entwickeln, die es ermöglichte, selbst einfachste Sachverhalte in nicht weniger als 10 Minuten zu schildern.
So wurde zunächst der Schwarze umdeklariert zum Maximalpigmentierten Mitbürger afrikanischer Herkunft, der Jude (was man ja sowieso nicht sagen darf, wegen Autobahn oder so) mauserte sich zum Vorhautmäßig Benachteiligten und aus dem guten alten Nazi wurde der geistig geringerbefähigte Mitmensch nationalsozialistischer Gesinnung.

Anglizismen

Einige Menschen haben enormen Spaß daran, unverständliches Neusprech von sich zu geben, weswegen dies auch auf Sprachbereiche ausgedehnt wird, die eigentlich überhaupt keine Zensur nötig hätten. Eine beliebte Vorgehensweise dabei ist, wirtschaftliche Fachwörterbücher durchzublättern und wahllos Begriffe durch Anglizismen zu ersetzen. Obwohl diese Methode gewisse Risiken birgt (mit Chief Execution Officer schießt sich der frischgebackene "Chef-Exekutionsoffizier" eher selbst ins Bein), kann sie dennoch auf eine gewisse Tradition zurückblicken.

Die schönsten Euphemismen

Nicht tot, nur "sanft erschlagen entschlafen."

Linktipps: Faditiva und 3DPresso