Diverses:Kandidaten der Bundespräsidentschaftswahl 2017

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Guckt nach links.
Deutschland sucht den Bundespräsidenten - und die Stupidedia sucht mit!
Guckt auch nach links. Mein Gott, sind ja alles Linke!
Sucht einen Nachmieter: Das Schloss Bellevue, Sitz des Bundespräsidenten mit mehr Zimmern, als der Gewinner jemals brauchen wird.

Es ist wieder soweit!
Joachim Gauck hat keinen Bock mehr, Bundespräsident zu sein und gibt das Amt freiwillig ab. Das hat es noch nie in Deutschland gegeben. Gut, außer vielleicht bei Gustav Heinemann 1974. Und Walter Scheel 1979. Ach ja, und Karl Carstens 1984. Auch Roman Herzog 1999. Und Johannes Rau 2004. Oh, und wie könnten wir Horst Köhler 2010 vergessen? Und Christian Wulff 2012! Ja, das waren Geschichten. Aber sonst sind das alles immer dieselben. Zeit, wieder denselben zu suchen.

Doch welche Kandidatinnen und Kandidaten treten für das höchste und nach populärer Meinung überflüssigste Amt, das Deutschland zur Verfügung hat, an?

In den Wochen vor der Wahl wurde an jedem Samstag jeweils eine Kandidatin oder ein Kandidat kurz und knapp vorgestellt, die oder der für das Amt nomoniert wurde. Freiwillig oder unfreiwillig, egal. Und wenn sie nicht von Parteien nominiert wurden, nominierten wir sie. So.

Frank-Walter Steinmeier

Ja, das stimmt vermutlich. War aber sonst halt keiner bereit.

Frank-Walter Steinmeier, Verlierer der Bundestagswahl 2009 und Nominierter von CDU/CSU, SPD und Murat Kurnaz, ist laut seines Buchverlags der Sieger der Bundespräsidentschaftswahl 2017. Da in einer Demokratie aber abgestimmt werden muss, müssen die Delegierten der Bundesversammlung trotzdem noch zum Reichstagsgebäude nach Berlin antanzen und insgesamt 924 farbige Karten in eine Urne stecken.
Der ehemalige Finanzreferent des AStA der Justus-Liebig-Universität Gießen hat es weit gebracht und ist der Konsenskandidat der Großen Koalition, nachdem die Unionsparteien es nicht zustande brachten, selbst jemanden zu finden, der das Amt übernehmen wollte und die Wahl spannend zu machen. Doch wer denkt, dass alle den noch amtierenden Bundesaußenminister mitwählen, der sieht sich getäuscht: Weder die Grünen, die selbst nicht wissen, wen sie ins Rennen schicken sollen und ziellos im Kreis laufen, noch die Linkspartei, die Steinmeier aufgrund der Agenda 2010 doof finden, wollen ihn nicht mitwählen. Die AfD findet alles generell Mist, was länger existiert als sie selbst, die Piraten fragen noch in ihren sozialen Netzwerken rum und die FDP ist froh, dass sie überhaupt noch dort sitzen darf.
Doch was will Steinmeier im Amt des Bundespräsidenten? Öhm.
...
Hmh.

Alexander Hold

He came in like a wrecking ball

Sitzen Sie bequem werktags am Nachmittag in Ihrem Sessel? Popcorn bereit? Ja? Was sind Sie denn für einer, der bei einer solchen Serie Popcorn futtert? Richter Alexander Hold verurteilt Sie zu zwei Staffeln bingewatchen.
Ja, es ist kein Witz: Der Fernsehrichter Alexander Hold kandidiert für das Amt des Bundespräsidenten. Die Freien Wähler haben den Promi und Kommunalpolitiker für das höchste deutsche Amt nominiert. Mit ihm könnte sich das Schloss Bellevue in ein einziges Fernsehstudio verwandeln. Sat.1 hat sogar schon angefragt, ob sie daraus nicht eine Nachmittagsshow machen könnten; hohe Einschaltquoten wären garantiert. Ein transparentes Amt mit allen Höhen und Tiefen, die da mit einhergehen. Aber hauptsächlich mit Langeweile, denn wer will schon sehen, wie Hold irgendein Gesetz unterschreibt? Wann ruft er schon mal das Bundesverfassungsgericht an, weil er sich nicht sicher ist, ob das wirklich ein konformes Gesetz ist? Und selbst wenn, ist die Hauptbühne dann in Karlsruhe. Um mehr Spannung reinzubringen, kommen Laienschauspieler, irgendwer wird auf dem Gelände des Schlosses entführt und Hold ist entweder ein begnadeter Rechtsanwalt, der für Ihr Recht kämpft oder aber der Richter, der den Entführer entweder einbuchtet oder aufgrund eines krass gescripteten Plottwists freisprechen kann. Hier zeigt sich, dass die Polizei oder die Staatsanwaltschaft gar nicht ordentlich ermitteln, sondern einfach so mal Anklage erheben und ihnen das im Gerichtssaal um die Ohren fliegen. Aber Gott sei Dank wissen wir alle, dass das fiktiv ist. Und die, die das nicht wissen, beschweren sich anschließend, dass die Presse nicht über die Fälle berichtet. Verdammte Lügenpresse.

Albrecht Glaser

Glaser fragt das Publikum, ob sie mit ihm Geld anlegen wollen.

In einer Zeit, in der man sich seines Geldes nicht mehr sicher sein kann, ist Albrecht Glaser eine Koryphäe. Mit ihm als Bundespräsidenten schafft es Deutschland auch ohne Wolfgang Schäuble, die Schwarze Null zu halten. Ihm zu Ehren wird das dann die Blaue Null.
Albrecht Glaser, der alternative Bundespräsident der AfD, war vorher über vierzig Jahre bei den Christdemokraten und bekam dann spitz, dass sich eine neue, hippe Partei gegründet hat. Ohne lange zu fackeln wechselte er sofort zur AfD und hat dort die Mitgliedsnummer 30; mittlerweile ist er einer der drei stellvertretenden Bundesvorsitzenden und gehört zu den Personen, bei denen sich fast jeder fragt "Hä? Wer?"
Frankfurter werden sich allerdings noch an ihn erinnern können: Als Finanzdezernent/Stadtkämmerer von Mainhattan legte Glaser 100 Million Deutsche Mark in einen Fonds an, um die Stadt zu sanieren, doch aufgrund der Finanzkrise 2007 rutschte dieser ins Minus. Ein weiterer Fonds über weitere 100 Million DM lief ebenfalls...bescheiden. Die Linke beziffert den Verlust mit 80 Millionen Euro. Als erste Amtshandlung will Glaser daher mit dem von Max Giesinger stammenden Lied "(Du zahlst) Eine von 80 Millionen" den Fonds wieder refinanzieren. Alternativ kann er natürlich als Bundespräsident weitere Steuergelder in Fonds anlegen und Schäuble entlassen. Mal schauen, was das Bundesverfassungsgericht dazu sagt...

Jan Böhmermann

Noch kindliche Gesichtszüge disqualifizieren ihn für das Amt.

Staatsoberhäupter satirisch beleidigen hat er bereits drauf und steht damit zumindest in diesem Punkt dem philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte in nichts nach. Okay, Duterte meint den Kram ernst, den er dort faselt und nicht satirisch und außerdem lässt er Drogenhändler direkt abschießen, sobald sie erwischt werden. Böhmermann würde das vielleicht nicht machen, aber wer weiß das schon. Vielleicht würde er seine politischen Meinungen im Sabbelformat Fest und Flauschig zusammen mit Olli Schulz spruchfest erörtern und nicht einfach so dahersagen. Spotify würde sich zumindest freuen.
Der Noch-Satiriker hätte als Bundespräsident nicht mal die Notwendigkeit, zum Telefonhörer des Schlosses Bellevue Royale zu greifen - er hätte ab der Wahl einfach immer Polizei und sogar noch nach seiner Amtszeit ein paar Mitglieder abgestellt, damit die ihn bewachen. Seit seinem Beef mit Erdogan hat er ja ein paar Erfahrungen mit Polizeischutz gemacht; großartig umgewöhnen müsste er sich also nicht.
Als Bundespräsident würde er vermutlich versuchen, entweder Deutschland oder sogar andere Länder ein wenig aufzupeppen. Mit einem Undercover-Team à la Wallraff schummelt er ein paar Mitarbeiter in die griechische Regierung rein, lässt ein paar Stinkefinger verteilen und zieht sich dann wieder zurück.
Leider, leider ist Böhmermann noch unter vierzig und damit minderjährig. Streichen wir ihn wieder von der Liste.

Ballon mit Smiley

Hoffentlich ist der Ballon nachher nicht zu abgehoben.

Die USA haben seit dem 20. Januar Donald John Trump als Präsidenten. Deutschland ist ein wichtiges Partnerland der Aliens auf der anderen Seite des Großen Teichs gewesen - fragt sich nur noch, wie lange. Wenn Angela Merkel so weiter macht wie bisher, wird Trump Deutschland vermutlich wegnuken: Zu viele Flüchtlinge, Deutschland exportiert zu viel und überhaupt: Deutschland. Sind doch eh alle Nazis.
Zeit für eine Charmeoffensive: Gauck war jetzt nicht unbedingt der Sunnyboy im obersten Staatsamt. Aber Gott sei Dank darf neu gewählt werden und da können wir die Chance als direkte Antwort auf die verkorksten Amis nutzen. Wie wäre es mit einem Ballon mit Smiley? Nicht, dass ein Ballon besser sein könnte als, sagen wir mal, ein Hutständer, aber der Ballon käme prima mit schwierigen politischen Krisen klar. Wie eine echte Merkel würde der Ballon einfach weglächeln. Rechte Terroranschläge? Lächeln! Putin annektiert die Krim? Weglächeln! Hans Otto beleidigt den Ballon in einer geschlossenen Facebookgruppe? Okay, da hört der Spaß auf, da zeigt der Ballon den Otto aufgrund von §90 StGB an. Sowas kann der sich echt nicht bieten lassen.
Die Berater des Ballons müssen aber nicht aufpassen, dass dieser nicht zu sehr abhebt - das könnte negative Folgen wie beispielsweise ein Verschwinden auf Ewigkeiten haben. Alternativ kann man ja eine Postkarte an seine Schnur hängen; vielleicht findet sie ja ein Kindergartenkind und schickt sie mitsamt der leeren Hülle des Bundespräsidenten nach Bellevue. Dann kann man ihn wenigstens noch ein bisschen aufpusten.

Christoph Butterwegge

Die Merkelraute muss er aber noch üben.

Sahra Wagenknecht wollte ja keine Bundespräsidentin werden - vermutlich hat sie gerade alle Hände damit voll zu tun, der AfD ihre Stammklientel wegzunehmen. Immerhin braucht Deutschland ja eine Flüchtlingsobergrenze, die geschlossene Balkanroute reicht ja nicht und die Internationale kann man ja auch in die Tonne kloppen. Was interessieren Menschenleben?
Dachte sich auch die Linke und versucht jetzt dagegenzusteuern: Mit Christoph Butterwegge, einem...*blätter* doppelten Ex-Sozen. Hä?
Tatsächlich ist Butterwegge von 1970 bis 1975 SPD-Mitglied gewesen. Direkt nach seinem Abitur verirrte er sich in die Dortmunder Parteizentrale, wurde bis zur Ermüdung bequatscht und hielt sich anschließend für links genug, um einzutreten. Anscheinend hielt die SPD Butterwegge aber wohl für zu links für die Sozen, nachdem er in einem Zeitungsartikel Helmut Schmidt kritisierte und warf ihn aus der Partei. Erst Gerhard Schröder schaffte es 1987, Butterwegge wieder in die Partei zu lassen, doch 2005 fand nun Butterwegge selbst, dass er zu links für die SPD sei und trat als Reaktion auf die Große Koalition wieder aus. Seitdem ist er parteilos und kritisiert aus der Ferne Kinderarmut, Altersarmut und...ach, generell Armut. Kritik an Armut ist ja auch einfach. Er sollte mal versuchen, Reiche zu kritisieren. Zudem ist er ausgewiesener Experte für Extremismus, sowohl Linksextremismus ("Die fällen Strommasten") wie auch Rechtsextremismus ("Die fällen Migranten") und Holzextremismus ("Die fällen Bäume").

Alice Schwarzer

Wie die Französischkennerinn wisen, ist Bellevue weiblich. Ist doch schon mal was.

Zeit für Frauenpower!
Alice Schwarzer hat gerade eben den Server der Stupidedia ngeschrieben und sich beschwert, dass sich hier noch gar keine Frauen befinden. Gut, es gäbe vielleicht auch bessere Personen als Alice Schwarzer, aber sie ist nunmal die bekannteste Frauenrechtsaktivistin, die Deutschland momentan kennt - mit besonderem Verweis auf rechts. Mit grazilem Feingefühl wusste sie schon kurz nach der Silvesternacht 2016, dass die Polizei mehrheitlich nordafrikanische Leute festgehalten haben. Stimmt gar nicht, wie sich später herausstellte, aber das war ja auch ein Alternativer Fakt, wie es heute so schön heißt. Als Gründerin des Frauenmagazins Emma weiß Schwarzer genau, was Frauen wollen und welche Rechte Frauen brauchen. Logisch, denn sie ist ja auch eine Frau. Eine Frau ist Prostituierte? Geht nicht, das kann sie nicht wollen. Eine Frau will Hausfrau bleiben? Geht nicht, das kann sich gar niemand wünschen, völlig unlogisch. Pornos? Besorg's dir lieber selbst, du Wichser, und degradiere Frauen nicht zu Objekten.
Völlig ausgeglichen zeigt sich Schwarzer auch durch Positionen im Islam. Klar, die Frau werde in einigen Ländern unterdrückt, in Saudi-Arabien dürfen sie sich nicht mal anziehen, was sie wollen oder Auto fahren. Aber hier, in Deutschland, da herrscht Zucht und Ordnung. Da darf die Frau anziehen, was sie will! Äh, außer ein Kopftuch natürlich, das geht natürlich nicht. Oh, und sie müssen Flugzeuge fliegen, sonst bringen sich die ganzen Männer um.
Wie wir sehen, wird das mit Alice Schwarzer echt super als Bundespräsidentin.

Endergebnis

Na sowas. Frank-Walter Steinmeier wurde gewählt. Wer hätte das gedacht? Mit einer atemberaubenden Mehrheit von keine-Ahnung-es-war-eh-langweilig ist er unser neuer Bundespräsident. Und dabei hatten wir so geile Vorschläge. Na ja. Vielleicht wird es 2022 wieder was. Wenn die nächste Wahl ansteht.


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